Der Tag ist vollgepackt und stressig. Ich sitze im Zug, im Bus, laufe durch die Stadt, muss so viele neue Informationen aufnehmen und verarbeiten, dass mir der Schädel brummt.
Am Nachmittag habe ich Kopfschmerzen, meine Füße tun weh und eigentlich will ich mich nur hinlegen und nicht mehr aufstehen bis zum nächsten Tag. Ich habe keine Lust mehr quer durch die Stadt zu fahren und zu laufen, habe keine Kopfschmerztabletten mehr in meiner Tasche und auch kein Wasser eingepackt. Schlechte Planung wiedermal. Mein Kopf ist irgendwie immer woanders im Moment.
Und dann schlendere ich durch die Straßen und über Plätze, vollgestopft mit Menschen, und zwinge mich einen kurzen Moment innezuhalten. Die untergehende Sonne taucht alles in ein rötliches Licht, lange Schatten machen sich breit. Es wuselt um mich herum und das Leben pulsiert einfach. Und das ist der Moment, in dem ich realisiere: Ich bin hier schon richtig.
Egal, wie anstrengend und nervig dieser Tag war, egal, dass ich angefangen habe, diese Entscheidung, auf die ich wochen- und monatelang hingefiebert habe, in Frage zu stellen – jetzt und hier, weiß ich, dass es genauso sein soll. Dass ich genau jetzt genau hier sein will.
Ich glaube manchmal benötigt man den Zweifel, um sich selbst wieder zu versichern.